Ein Gasgrill ist schnell einsatzbereit, lässt sich sicher anzünden kann aufgrund der ausbleibenden Asche- und Rußbildung flexibel auf dem Balkon oder der Terrasse genutzt werden. Somit nimmt der Beliebtheitsgrad dieser Grillmöglichkeit im Vergleich zum Holzkohle- oder Elektrogrill in den letzten Jahren stetig zu. Wer gerne und regelmäßig grillt, stellt sich mit der Zeit die Frage, worauf es beim Gasgrill reinigen ankommt. Beim Gasgrill sauber machen solltest du tatsächlich einige Punkte beachten, die du allesamt in diesem Ratgeber findest.
Inhaltsverzeichnis
Wann und wie oft solltest du deinen Gasgrill reinigen?
Wie oft du deinen Gasgrill reinigen solltest, orientiert sich in erster Linie am Gebrauch. Grillst du nur gelegentlich, reicht eine gründliche Reinigung zum Saisonende aus. Bei ganzjähriger Nutzung ist eine Grundreinigung im Abstand von ein bis zwei Monaten zu empfehlen.
Indem du deinen Grill nach jedem Gebrauch von groben Verunreinigungen befreist, gelingt es dir, den Reinigungsaufwand insgesamt spürbar zu reduzieren. Dabei lohnt sich ein Blick auf sämtliche Verschleißteile, die du dann bei Bedarf zeitnah ersetzen kannst. Insbesondere diese Komponenten bedürfen nach jedem Grillen einer Reinigung:
- Grillrost
- Ablageflächen
- Brenner
- Auffangschalen
- Steine bei Gasgrills mit Lavasteinen
Tipp:
Befinden sich Fettrückstände an den Verankerungen der Schrauben, lassen sich diese mit Stahlwolle oder einem kleinen Messer entfernen. Für den Grillrost oder andere Oberflächen ist Stahlwolle hingegen ungeeignet.
Die Innenreinigung
Die Gasgrill Reinigung gliedert sich in die zwei großen Bereiche Innen- und Außenreinigung. Als aufwendiger gestaltet sich dabei die Säuberung des Innenraums. Diese umfasst insgesamt fünf Schritte. Möchtest du die Grillreinigung so einfach wie möglichst gestalten, empfiehlt es sich zunächst, den Grill großzügig auszubrennen.
Gasgrill ausbrennen
Das Ausbrennen deines Gasgrills kann dir die Reinigung spürbar erleichtern. Zudem werden alle organischen Überreste im Grill abgetötet und verbrannt. Zurück bleibt reiner Kohlenstoff, der sich als schwarzer Rest im Grill sowie an den Grillrosten ablagert.
Beim Gasgrill ausbrennen sind zunächst die innenliegenden Brenner auf die höchstmögliche Stufe zu erhitzen. Schließe den Deckel, sobald eine Temperatur von 300 Grad Celsius erreicht ist. Schalte nun die verbleibenden Brenner ebenfalls auf der höchstmöglichen Stufe hinzu. Erst, wenn der Grill zu rauchen aufhört, sind alle Reste vollständig verbrannt und du kannst mit der Innenreinigung beginnen.
1. Grillrost reinigen
Die Reinigung der Grillroste erweist sich am effektivsten, wenn du diese ganz klassisch abbürstest. Das Material deines Grills ist ausschlaggebend dafür, welche Art Grillbürste infrage kommt. Bei emaillierten, gusseisernen und verchromten Exemplaren sollte beispielsweise keine Stahlbürste, sondern eine Grillbürste aus Messing verwendet werden. Denn Stahl ist zu hart, sodass schlimmstenfalls Kratzer in der Schutzschicht zurückbleiben könnten.
Emaillierte und gusseiserne Grillroste solltest du möglichst im heißen Zustand abschrubben. Arbeite dabei von dir weg in Richtung des Grilldeckels. Auf diese Weise ist gewährleistest, dass weder Ruß noch andere Schwebstoffe in deine Atemwege gelangen. Gusseiserne Grillroste sind im Anschluss mit einem hitzebeständigen Speiseöl wie beispielsweise Rapsöl zu pflegen.
Besteht der Grillrost aus Edelstahl, kann dieser in einem mit Wasser befülltem Eimer eingeweicht werden. Danach lassen sich die Rückstände mühelos abbürsten.
Grillrost reinigen mit Hausmitteln
Bleibt der Reinigungserfolg mit Wasser und Grillbürste aus, lässt sich der Grillrost unter Umständen mit einem dieser Hausmittel reinigen:
Apfelessig und Zucker: Mische zunächst 200 ml Apfelessig mit zwei Esslöffel Zucker und sprühe das Gemisch mit Hilfe einer Sprühflasche auf den noch heißen Rost. Nachdem der Grillrost erkaltet ist, lassen sich die Rückstände problemlos mit abtragen.
Zeitungspapier: Immer wieder wird empfohlen, den verschmutzten Grillrost in Zeitungspapier einzuwickeln und über Nacht auf die Wiese zu legen. Alternativ besteht die Möglichkeit, den umwickelten Rost mit Wasser zu besprühen. Durch die Feuchtigkeit sollen die Anhaftungen aufweichen und sich schließlich wie von selbst ablösen. Diese Methode gilt zwar als vielversprechend, allerdings besteht ein erhöhtes Risiko dafür, dass es zur Rostbildung kommt.
Kaffeesatz / Alufolie: Mit Hilfe von Kaffeesatz und einem Schwamm bzw. einer zusammengeknüllten Alufolie gelingt es dir ebenfalls, deinen angebrannten Grillrost zu reinigen. Dabei kann es helfen, den Grillrost vorab eine Weile in einer Wanne mit warmem Wasser einzuweichen.
Backpulver / Natron: Als ebenfalls vielversprechend bei der Grillreinigung erweist sich eine Paste bestehend aus 100 Gramm Backpulver bzw. Natron und 100 ml Wasser. Nachdem das Gemisch auf dem Grillrost getrocknet ist, kannst du den Brei mit einem trockenen Tuch abtragen.
Zwiebel: Reibe den verunreinigten Grillrost mit einer Zwiebelhälfte ein, um die darauf befindlichen Verunreinigungen zu lösen. Diese Methode gilt als besonders hygienisch, da der Zwiebelsaft desinfizierend wirkt.
Spezialreiniger: Im Handel erhältliche Reinigungsmittel wie Grillreiniger oder Edelstahlreiniger erweisen sich oftmals als der letzte Ausweg, um hartnäckige Verunreinigungen vom Grillrost zu entfernen. Backofenspray, der hauptsächlich beim Backofen reinigen zum Einsatz kommt, ist für die Grillreinigung ebenfalls bestens geeignet.
Das Gasgrill reinigen sollte unbedingt nach den Herstellerhinweisen des jeweiligen Reinigungsmittels erfolgen.
2. Grilldeckel reinigen
Wenn du verstärkt mit geschlossenem Deckel grillst, bildet sich mit der Zeit eine bernsteinfarbene Patina am Grilldeckel. Werden die Fette nicht vollständig abgebrannt, können diese ranzig werden und eine wahre Brutstätte für Bakterien bilden. Deshalb solltest du den Grilldeckel regelmäßig mit Wasser und Spülmittel auswischen.
Lediglich bei hartnäckigen Verschmutzungen ist der Einsatz eines Grillreinigers erforderlich. Diese sind sowohl auf biologischer als auch chemischer Basis erhältlich. Bei Komponenten, die in direktem Kontakt mit Lebensmittel stehen, sind biologische Präparate zu bevorzugen.
3. Fettauffangschale reinigen
Beim Ausbrennen dringt die Hitze nicht bis zur Fettauffangschale vor. Somit ist diese einer gesonderten Reinigung zu unterziehen. Sobald die Fettauffangschale etwa zur Hälfte gefüllt ist, ist es an der Zeit, diese zu entleeren. Dies gelingt am einfachsten, wenn du das Fett aushärten lässt und anschließend mit einem Holzspachtel aushebst. Für die Reinigung sind warmes Wasser und etwas Spülmittel ausreichend. Manche Fettauffangschalen sind spülmaschinenfest, was die Reinigung erheblich erleichtert.
Die Reinigung der Flammabdeckung erfolgt beim Ausbrennen. Diese ist nach dem Ausbrennen ebenfalls mit Wasser und Spülmittel zu säubern.
4. Brennkammer reinigen
Alle Reste, die sich bislang gelöst haben, findest du in der Brennkammer deines Gasgrills wieder. Bevor du diese reinigst, solltest du unbedingt die Gasflasche abdrehen und die Grillroste entfernen. Nun hast du den Blick frei auf die sogenannten Flammbleche, die für eine gleichmäßige Hitzeverteilung sorgen. Für die Reinigung ist eine Grillbürste ausreichend. Wichtig ist, dass die Flammbleche nicht durchgebrannt sind. Nachdem du die Flammbleche aus dem Grill entfernt hast, hast du freien Zugang zur Brennkammer.
Für gewöhnlich können die Brennstäbe während der Reinigung im Gasgrill verbleiben. Bürste diese ebenfalls mit der Grillbürste ab. Hartnäckige Anhaftungen lassen sich bequem mit einem chemischen Grillreiniger entfernen. Bei Bedarf ist der vorsichtige Einsatz eines Schabers denkbar.
Wische die Brennkammer schließlich mit klarem Wasser und einem Lappen aus. Dabei darf der Lappen triefend nass sein. Achte darauf, dass die Fettauffangschale während der Reinigung nicht überläuft.
5. Brenner reinigen
Kommt dein Gasgrill regelmäßig zum Einsatz, solltest du dessen Brenner etwa alle ein bis drei Monate säubern. Andernfalls kann dieser verstopfen, wodurch sich die Leistung deutlich verringert.
Grobe Verunreinigungen lassen sich ebenfalls mit einer geeigneten Grillbürste aus dem Gasgrill Brenner lösen. Die kleinen Löcher der Brenner sind danach mit einem kleinen Draht zu säubern.
Eine weitere Möglichkeit ist es, den Brenner mit einem Kompressor durchzublasen. Hierfür solltest du diesen allerdings aus dem Gasgrill entnehmen. Hierfür ist es notwendig, den Sicherungsstift zu entfernen, der den Brenner am hinteren Ende fixiert. Der Brenner lässt sich dann einfach nach oben herausziehen.
Die Außenreinigung
Nach erfolgreicher Innenreinigung schließt sich die Außenreinigung deines Gasgrills an. Sofern du die Außenseite deines Gasgrills regelmäßig säuberst, genügt es, diese nun lediglich zu polieren. Andernfalls ist eine umfassende Reinigung notwendig.
Geringfügige Verunreinigungen lassen sich mit Wasser, etwas Spülmittel und einem Lappen entfernen. Weiterhin sind alle Flächen, Griffe und Drehregler zunächst gründlich einzuschäumen und danach mit klarem Wasser nachzubehandeln.
Beim Grillen mit geschlossenem Deckel kann es passieren, dass gelegentliche in Dampfgemisch aus Wasserdampf und Fetten aus dem Grill dringt und schließlich braune Verfärbungen am Deckel sowie an den Seitenteilen zurückbleiben. Diese Verfärbungen können sich bis zum Bedienpanel ausbreiten. In diesem Fall ist der Einsatz eines chemischen Grillreinigers erforderlich. Sprühe mit diesem die betroffenen Stellen ein, lasse das Ganze einwirken und wische abschließend mit klarem Wasser und einem Lappen nach.
Bauteile aus Edelstahl benötigen ein gewisses Maß an Pflege, damit diese nicht anlaufen. Besitzt dein Gasgrill hingegen eine emaillierte Schicht, sind keine besonderen Pflegemaßnahmen zu verrichten.
Tipp:
Bei einem Gasgrill aus Edelstahl solltest du stets in Strichrichtung wischen, damit sich keine Schlieren bilden. Sofern dein Grill nicht in der direkten Sonne steht, empfiehlt es sich, diesen mit einem weichen Tuch sorgfältig zu trocknen.
Gasgrill reinigen ohne Freibrennen
Das Freibrennen deines Gasgrills erfordert reichlich Gas. Dieses lässt sich einsparen, wenn du bei der Reinigung auf das Freibrennen verzichtest.
Warte zunächst ab, bis dein Gasgrill vollständig abgekühlt ist und entferne anschließend den Grillrost. Stelle sicher, dass die Brenner ausgeschaltet und die Gasflasche nicht mehr angeschlossen sind. Wische die Innenseite deines Gasgrills nun mit einem feuchten Tuch aus. Verbleibende Rückstände lassen sich mit einem Schwamm abtragen. Angebrannte Fettrückstände sind mit einem entsprechenden Grillreiniger zu entfernen. Säubere den Grilldeckel ebenfalls von innen.
Tipp:
Erhitze deinen Gasgrill im Anschluss an die Reinigung auf die höchste Temperatur, um einer unangenehmen Geruchsentwicklung wirksam vorzubeugen.
Gasgrill reinigen vor dem Erstgebrauch
Ist dein Gasgrill noch neu, sind zunächst sämtliche Klebereste zu entfernen. Andernfalls kann es zu einer erhöhten Rauchentwicklung kommen, wodurch schlimmstenfalls auch das Fleisch benetzt werden kann.
Darüber hinaus ist es von entscheidender Wichtigkeit, den neuen Gasgrill umfassend einzubrennen. Für diesen Prozess solltest du rund eine Stunde einplanen, während dieser du alle Brenner langsam und nacheinander auf die maximale Leistung aufdrehst. Halte die höchste Stufe für etwa 20 bis 25 Minuten bei mindestens 300 Grad Celsius aufrecht. Lasse deinen Grill danach langsam auskühlen. Auf diese Weise kommt es zur Bildung einer natürlichen Patina, die als Schutzfilm für deinen Gasgrill dient. Das Grillgut sollte nicht am Grillrost kleben bleiben.
Verstopfte Brennrohre sauber machen
Tropfendes Fett kann beim Grillen dazu führen, dass es in den kleinen Austrittsöffnungen der Brennrohre zu einer Verstopfung kommt. Dass es sich um eine solche Verstopfung handelt, ist an der Flammfarbe zu erkennen. Denn dann ist die Gasflamme statt blau eher gelblich gefärbt.
Eine Verstopfung der Brennrohre kommt zwar nicht allzu häufig vor, sollte aber dennoch schnell behoben werden. Hierfür sind die Brennrohre zunächst entsprechend der Gebrauchsanweisung zu demontieren. Säubere die Austrittsöffnungen nun mit einer kleinen Spezialbürste. Diese ist unter Umständen bereits beim kauf im Lieferumfang enthalten.
Verunreinigungen im Gasgrill vorbeugen
Indem du deinen Grillrost im Vorfeld mit einem hitzebeständigen Speiseöl einfettest, beugst du hartnäckigen Anhaftungen weitgehend vor. Alternativ hierzu kannst du deinen Grillrost auch mit einer Kartoffelhälfte abreiben. Durch die Hitze wird die Stärke entzogen, welche wie eine Antihaftbeschichtung auf dem Grillrost wirkt.
Eine passende Abdeckhülle oder ein Grillunterstand schützt deinen Gasgrill zuverlässig vor sämtlichen Witterungseinflüssen und hält Verunreinigungen fern. Nach jedem Grillen bietet es sich an, den Gasgrill mit etwas Essigessenz oder Wasser zu säubern.