Gartenarbeit im Oktober
Mit Beginn des goldenen Oktobers sind zunehmend sinkende Temperaturen zu erwarten. Diese kühleren Tage bringen den Vorteil mit sich, dass sich im Vergleich zum August zahlreiche Tätigkeiten leichter verrichten lassen. Von der Ernte der letzten Früchte bis hin zum Pflanzen von Frühblühern gibt es noch immer viel zu tun.
Gemüsegarten
Während die letzten Gemüsesorten vollständig abgeerntet werden dürfen, solltest du jetzt auch über die Aussaat und Vermehrung weiterer Pflanzen nachdenken. Hinzu kommt, dass der Gemüsegarten im Oktober weitere Pflegemaßnahmen benötigt.
Ernte
Zu den letzten Gemüsesorten, welche du im Oktober ernten kannst, gehören zum Beispiel:
- Zucchini
- Tomaten
- Bohnen
- Kohlrabi
- Paprika
- Chili
- Rüben
- Rote Beete
- Rettich
- Kürbisse
Achtung!
Die allermeisten Gemüsesorten sind frostempfindlich, weshalb du diese noch vor dem ersten Frost ernten solltest. Dies ist vor allem bei Kohlrabi, Rettich, Rüben und Kürbis von besonderer Bedeutung.
Die äußeren Blätter von Mangold kannst du im Laufe des Monats ebenfalls nach Bedarf ernten. Zum Schutz der Pflanze empfiehlt es sich, Mangold um rund ein Drittel seiner Höhe anzuhäufeln. Die Blätter sowie das Laub lassen sich mit einem Vlies schützen.
Auch Fenchelsamen stehen jetzt zur Ernte bereit. Achte darauf, die Triebe bodennah abzuschneiden und die Samen an einen warmen Ort zum Trocknen auszulegen. Auf diese Weise treiben die Pflanzen erneut aus, sodass das frische Laub den ganzen Winter über als Salatbeilage zur Verfügung steht.
Tipp:
Die Erntezeit von Paprika und Zucchini lässt sich verlängern, indem die Pflanzen mit einem Vlies geschützt werden. Unreife Früchte reifen auch im Haus noch nach.
Aussaat
Soll dein Gemüsebeet in den kommenden Monaten mit Erträgen glänzen, ist es nun an der Zeit, die ein oder andere Sorte im Beet auszusäen. Winterportulak kann zum Beispiel sowohl in Reihen als auch in Tuffs oder als Breitsaat gepflanzt werden.
Selbst wenn die Temperaturen bereits unter 12 Grad Celsius liegen, keimen Wintersalate noch immer. Um diese weiter zu kultivieren, sind hingegen vier bis acht Grad Celsius ausreichend. Lässt du stets eine großzügige Anzahl an nachwachsenden Blättern bestehen, können Wintersalate bis zu sechs Mal beerntet werden. Der Zeitraum von der Aussaat bis zur ersten Ernte beträgt rund acht Wochen.
Darüber hinaus bietet sich der Oktober an, um Knoblauch zu stecken. Dieser kommt besonders gut zwischen Rosensträuchern, Erdbeeren oder Bäumen zur Geltung.
Sofern du dich jetzt noch für die Aussaat von frostverträglichen Radieschensorten entscheidest, kannst du diese nach rund vier Wochen im November ernten. Achte darauf, die Pflanzabstände etwas größer als im Frühjahr zu wählen, da der Einfallswinkel der Sonnenstrahlen aufgrund der kürzeren Tage flacher ausfällt. Dabei ist es wichtig, dass dich die Pflanzen nicht gegenseitig beschatten.
Pflege
Entscheidest du dich dafür, deine Beete nach der Ernte nicht nochmals zu bestücken, empfiehlt sich die Aussaat einer Gründüngung. Zuvor solltest du das Beet allerdings gründlich durchhacken sowie mit Kompost düngen. Hierfür eignet sich beispielweise eine Mulchdecke aus Grasschnitt oder Laub.
Möchtest du hingegen Wintergemüse kultivieren, solltest du das Unkraut zwischen den Keimlingen in regelmäßigen Zeitabständen entfernen. Bei Spinat, Feldsalat und Winterportulak ist das Risiko zu groß, dass die Pflanzen beim Hacken verletzt werden. Deshalb solltest du die aufkommenden Wildkräuter besser vorsichtig von Hand entfernen.
Damit die letzten Tomaten im Freiland oder Gewächshaus besser ausreifen können, empfiehlt es sich, die verbleibenden Blüten zu entfernen. Bei anhaltender Trockenheit benötigt Gemüse, welches noch fruchtet, weiterhin zuverlässige Wassergaben.
Das Kraut von Knollensellerie ist bis auf die Herzblätter zu entfernen. Somit investiert die Pflanze all ihre Energie in die Knolle und nicht in die Blätter. Knollensellerie darf so lange im Freiland verbleiben, bis die ersten stärkeren Nachtfröste eintreten.
Obstgarten
Der Oktober bietet dir reichlich Möglichkeiten, um deiner Leidenschaft für das Gärtnern nochmals kräftig nachzukommen. Folgende Gartenarbeiten warten im zehnten Monat des Jahres auf dich:
Ernte
Einige späte Obstsorten reifen im Oktober nach und nach vollständig aus. Hierzu gehören:
- Zwetschgen
- Herbstäpfel (z.B. Jonagold, Boskop, Elstar)
- Weintrauben
- Quitten
Zwetschgen: Während pflückreife Zwetschgen direkt vom Baum gepflückt werden dürfen, können einige Sorten durchaus noch bis November am Baum verbleiben. Diese wirken wie Trockenfrüchte und überzeugen mit einem besonders aromatischen Geschmack.
Äpfel: Liegen die ersten Äpfel bereits auf dem Boden, ist dies ein Zeichen dafür, dass diese erntereif sind. Am Baum hängende Exemplare kannst du mit einer leichten Drehung lösen.
Weintrauben: Weintrauben sind ausgereift, sobald deren Stile verholzt sind. Dann ist der Geschmack besonders süß.
Quitten: Eine kräftig gelbe und glatte Schale ist ein Anzeichen dafür, dass Quitten erntereif sind.
Tipp:
Im Oktober findet sich zudem ein reichhaltiges Angebot an reifen Nüssen. Walnüsse, Haselnüsse und Makronen stehen nun zur Ernte bereit.
Pflege
Folgende Pflegemaßnahmen sind jetzt in deinem Obstgarten zu verrichten:
- Junge Obstbäumchen, welche vor kurzem frisch ausgepflanzt wurden, benötigen weiterhin regelmäßige Wassergaben. Allerdings solltest du davon absehen, diese zu düngen.
- Schneide die abgeernteten Fruchtbruten der Brombeeren dicht über dem Boden ab. Binde die diesjährigen Triebe mit Drähten fest.
- Entferne Fallobst zeitnah, bevor Schädlinge die am Boden liegenden Früchte befallen und darin überwintern. Im kommenden Frühjahr würden diese den Baum direkt befallen.
- Bringe Leimringe um die Stämme der Obstbäume an, um diese vor dem Frostspanner zu schützen.
Obstgehölze pflanzen
Im Herbst ist das Pflanzen neuer Obstgehölze möglich. Diese bilden noch vor dem ersten Frost Faserwurzeln. Bevorzugst du wurzelnackte Bäume und Sträucher, findest du diese jetzt bei Baumschulen und Gärtnereien im Angebot. Verwendest du hingegen Containerware, ist es erforderlich, den Wurzelballen vorab etwas zu zerreißen. Die Pflanzung selbst umfasst insgesamt 4 Schritte:
- Hebe ein großzügiges Pflanzloch aus.
- Gebe ein Gemisch aus Erde und Kompost oder Hornspänen in das Pflanzloch.
- Gieße die Pflanzstelle danach ausgiebig, sodass diese eingeschlämmt wird. Ein matschiger Boden ist für neue Bäumchen und Sträucher bestens geeignet.
- Modelliere rund um den Baum einen Gießrand. Dieser verhindert, dass das Gießwasser weiträumig verläuft.
Tipp:
Stachelbeeren können ebenfalls im Herbst ausgepflanzt werden.
Zudem ist es möglich, dass sich ein kürzlich gepflanztes Bäumchen an seinem Standort nicht wohlfühlt. Grundsätzlich gilt, dass Gehölze, welche sich weniger als fünf Jahre an ihrem Standort befinden, noch umgesetzt werden können. Dieses Vorhaben gelingt im Zeitraum zwischen Oktober und März bei frostfreier Witterung.
Kräutergarten
Dill, Schnittlauch und Petersilie sind noch vor dem ersten Frost vollständig abzuernten und zu verwerten. An geschützten Standorten ist die erneute Aussaat von Petersilie möglich. Obwohl diese im Sommer meist zum Schießen neigt, kann die Ernte für gewöhnlich bereits ab Frühjahr erfolgen.
Achtung!
Verwende ausschließlich frische Samen, da die Keimkraft der Petersilie schnell nachzulassen beginnt.
Für einige winterharte Kräuter wie unter anderem Rosmarin, Salbei oder Estragon ist im Oktober an der Zeit, in das Winterquartier umzusiedeln. Für Exemplare, welche in Töpfen oder Pflanzkübeln kultiviert werden, ist ein geschützter Standort an einer Hauswand bestens geeignet. Sofern der ausgesuchte Standort keinen Schutz vor Regen bietet, solltest du keine Untersetzer für Pflanzgefäße verwenden.
Manche Kräuterarten, welche während dem Winter im Freiland verbleiben, benötigen ein Vlies als Winterschutz. Dieses sollte 90 Gramm pro m2 nicht unterschreiten. Hierzu gehören empfindliche Lavendelsorten, buntlaubiger Salbei, Lorbeer und Rosmarin.
Ziergarten
Um die Gesunderhaltung deiner Stauden zu gewährleisten, solltest du diesen im Oktober an besonderer Aufmerksamkeit schenken. Dabei sind folgende Arbeiten zu verrichten:
Ernte
Nun ist die Ernte zahlreicher Samen von Stauden und Sommerblumen möglich. Diese kannst du direkt an einer beliebigen Stelle aussäen, oder in der nächsten Saison eigenständig vorziehen. Für die Aufbewahrung eignen sich vor allem einzelne Papiertücher. Denke daran, diese stets entsprechend zu beschriften.
Pflege
Kranke und abgestorbene Pflanzenteils solltest du stets von den Stauden entfernen. Attraktive Samenstände dürfen hingegen im Garten verbleiben. Diese kommen im verschneiten Garten besonders gut zur Geltung.
Sofern du deine Kokardenblume noch nicht eingekürzt hast, solltest du dies jetzt nachholen. Diese Maßnahme trägt dazu bei, dass die Pflanzen den Winter besser überstehen. Die Pflanze profitiert von der vorhandenen Energie, da keine Kräfte mehr in die Samenbildung investiert werden.
Manche Rosenarten besitzen eine ausgesprochen lange Blütezeit, welche sich weit in den Herbst und teilweise sogar bis in den Winter erstreckt. Um diese Blüte nicht zu beeinträchtigen, solltest du deine Rosen im Herbst nicht beschneiden. Diese Tätigkeit ist im Frühjahr noch immer problemlos möglich. Einzelne verblühte Rosen dürfen allerdings sofort entfernt werden.
Pflanzen und vermehren
Soll dein Garten im Frühling in voller Blüte erstrahlen, solltest du bereits im Oktober die Grundlagen dafür legen indem du mit der Pflanzung von Frühblühern beginnst. Zwiebelpflanzen zeichnen sich beispielsweise durch eine weitreichende Vielseitigkeit aus. Zu den beliebtesten Sorten gehören:
- Tulpen
- Narzissen
- Schneeglöckchen
- Märzenbecher
- Krokusse
Tipp:
Setze die einzelnen Pflanzen in lockere Gruppen. Auf diese Weise kommen diese besser zur Geltung.
Stauden teilen und umpflanzen
Das Teilen und Umpflanzen im Abstand von mehreren Jahren fördert die Entwicklung zahlreicher Stauden. Möchtest du zum Beispiel die Lebensdauer von Margeriten und Sonnenhut erhalten, solltest du diese Pflanzen spätestens nach drei Jahren an einen anderen Standort versetzen. Dieselbe Zeitspanne gilt auch für Feinstrahl, Schwertlilien und Herbstastern. Bei Rittersporn ist ein Standortwechsel nach rund vier Jahren vorzunehmen.
Pflanzen teilen: Möchtest du deine Pflanze teilen, solltest du die oberirdischen Teile zunächst so kurz wie möglich schneiden. Teile die Wurzel im Anschluss mit einem Spaten. Hebe diese danach aus und pflanze die einzelnen Teile erneut an einer beliebigen Stelle ein. Gieße das Ganze danach großzügig an.
Rosen pflanzen: Für die Herbstpflanzung stehen dir im Laufe des Monats wurzelnackte Exemplare zur Auswahl. Frisch ausgepflanzten Rosen gelingt es im Oktober noch, Wurzeln zu bilden. Somit ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass im Herbst ausgepflanzte Rosen stärker austreiben.
Aussaat von Kaltkeimern: Pflanzen, welche der Gruppe der sogenannten Kaltkeimer angehören, benötigen zunächst einen Kältereiz, ehe diese zu keimen beginnen. Dieser Kältereiz erfolgt daher durch Frost. Die Auswahl an Kaltkeimern ist groß. Unter anderem gehören Eisenhut, Phlox, Fackellilie, Frauenmantel und Begonie dazu. Es empfiehlt sich, die Aussaat in Töpfen oder Pflanzkübeln vorzunehmen. Dies bringt den entscheidenden Vorteil mit sich, dass die Pflänzchen nicht zwischen Wildkräutern untergehen.
Erst, wenn die Pflänzchen herangewachsen sind, kommen diese im Frühling an ihren endgültigen Standort.
Balkon und Terrasse
Für eine anhaltende Blütenpracht auf Balkon und Terrasse sind fortan folgende Tätigkeiten zu verrichten:
Bepflanzung von Balkonkästen
Im Herbst sorgen Topfchrysanthemen für eine wahre Blütenpracht auf deinem Balkon oder deiner Terrasse. Damit sich deine Blumen wirklich wohlfühlen, empfiehlt sich die Verwendung eines ausreichend großen Pflanzgefäßes. Hier kann die Pflanze ihre Wurzeln ausbreiten und genügend Wasser aufnehmen.
Tipp:
Stelle den Wurzelballen vor dem Einpflanzen in einen mit Wasser gefüllten Eimer. Auf diese Weise wird die Pflanze direkt umfassend gewässert, wodurch sich die Blütezeit verlängert.
Rückschnitt und Überwinterung von Kübelpflanzen
Einige Pflanzenarten wie Oleander, Schmucklilien, Geranien, Wandelröschen und Margeriten kommen gut mit einem starken Rückschnitt zurecht. Bevor du einen solchen vornimmst, solltest du allerdings die Blüten und Knospen entfernen.
Sobald die nächtlichen Temperaturen stark zu sinken beginnen, solltest du deine Kübelpflanzen einwintern. Welcher Standort sich anbietet, orientiert sich an der jeweiligen Pflanzenart:
Pflanzentyp | Anforderungen an das Winterquartier |
Immergrüne Kübelpflanzen | Hell und kühl z.B. Myrtengewächse |
Laubabwerfende Kübelpflanzen | Dunkel und kühl z.B. Fuchsie, Engelstrompete |
Exotische immergrüne Kübelpflanzen | Hell und kühl z.B. Lorbeergewächse, Palmgewächse) |
Tipp:
Die Temperaturen im Winterquartier sollten möglichst zwischen 6 und 12 Grad Celsius liegen.
Boden und Beete
Alle Arbeiten rund um die Bodenpflege, Bodenverbesserung sowie für die Anlage neuer Beete welche du bereits im September verrichten kannst, sind alternativ auch erst im Oktober möglich.
Darüber hinaus ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um Kompost auf abgeräumten Beeten, unter Sträuchern, Bäumen oder unter Hecken zu verteilen. Es empfiehlt sich, einen Anteil für die Neupflanzung im Frühjahr einzubehalten.
Rasen
Weist dein Rasen kahle Stellen auf, ist jetzt die letzte Gelegenheit, um diese auszubessern. Verwende möglichst dieselbe Rasenmischung aus der dein Rasen bislang besteht, um deinen Boden aufzurauhen. Im Anschluss ist es besonders wichtig, diesen ausgiebig zu wässern.
Herbstlaub ist etwa alle zwei Wochen zu entfernen, damit dein Rasen unter der geschlossenen Laubdecke nicht beschädigt wird. Das Laub kannst du entweder zum Mulchen verwenden oder als Laubhaufen als Winterquartier zur Verfügung stellen.
Weitere Gartenarbeiten
Bereits jetzt kannst du damit beginnen, deinen Garten auf die bevorstehenden Wintermonate vorzubereiten. Dies gelingt dir im Rahmen zusätzlicher Gartenarbeiten wie unter anderem:
Ordnung schaffen
Sofern du nur noch wenig Zeit im Garten verbringst, bietet es sich durchaus an, deine Gartenmöbel winterfest zu machen. Denke auch daran, sämtliches Wasserzubehör zu entleeren, auf Funktionalität zu überprüfen und einzulagern. Stelle die Außenwasserleitung ab und entleere diese ebenfalls.
Kompost umsetzen
Am Ende der Gartensaison bietet es sich an, deinen Kompost zu versetzen. In diesem Zug kannst du direkt reifen Kompost verteilen.
Gartenteich
Falls du deinen Gartenteich nicht mit einem Laubnetz ausgestattet hast, wird sich schnell Laub auf der Wasseroberfläche ansammeln. Dieses solltest du möglichst zeitnah mit einem Kescher abfischen. Andernfalls sinkt das Laub auf den Grund des Teiches ab, was die Bildung von Faulschlamm begünstigt.
Denkst du über einen Rückschnitt deiner Teichuferpflanzen nach, solltest du hiermit noch bis zum Frühjahr abwarten. Denn diese halten einen Teil des Laubs zurück, sodass weniger Laub in deinen Gartenteich geweht wird. Zudem nutzen zahlreiche Insekten die Teichbepflanzung als Winterquartier, wodurch die Artenvielfalt in deinem Garten gefördert wird.